Maries EIGENUNIVERSUM.



Wenn das Innere nach Außen dringt, kann das sehr verletzlich machen und gleichermaßen befreiend wirken. Einen Großteil meines Lebens habe ich den unerfüllten Teil meines Selbst in anderen gesucht, in der Gewissheit, dass ich nur denjenigen finden müsse, der mich ganz macht, um von dem Gefühl befreit zu werden, falsch, andersartig, zu gross, zu laut, zu klein, zu unbedeutend, zu unwichtig  und vor allem zu schüchtern zu sein, um meine eigenen Arbeiten zu publizieren. Und plötzlich fand ich mich dergestalt gespiegelt gleich in zwei Personen, die ich von Herzen liebe, sodaß ich anfangen konnte, mich selbst und meine künstlerische Arbeit zu lieben und mein besonderes Wesen zu akzeptieren. Eine der besonderen Personen habe ich geheiratet, erst lange, nachdem eine Krankheit ihn zu einem tiefen See der Unergründlichkeit hat werden lassen, mit der anderen Person bin ich befreundet und sie hat in aller Unschuld bis heute nichts davon gemerkt, dass sich in meinem Herz universale Dimensionen auftun, wenn wir uns nur schriftliche Gedanken zusenden, denn mehr tun wir seit Jahren nicht. Oder hat merken wollen um der Freundschaft willen.

Wie nennt man eine männliche Muse? Einen Muserich? Wie dem auch sei, für meine beiden Museriche habe ich seither gedichtet, Songs und Musik komponiert, gezeichnet und geträumt und gleichzeitig damit für den unerfüllten Teil von mir, damit er heil und ganz werde. Sollte jemand von den Ozean-Mitdenkern mit den Arbeiten hier in Resonanz gehen, würde es mich freuen, auch jemandes Muse dadurch zu werden, ich muss es noch nicht mal wissen.

Wenn ich die Energie in mir aufsteigen fühle, die das nächste Gedicht oder das nächste Musikstück in mir entstehen lässt, weiss ich schon, da geht jemand mit mir in denselben Raum der Gefühle und Gedanken, bis etwas an die Oberfläche kommt, das aus dem Dunkel unseres gemeinsamen Unterbewusstseins an die Sonne möchte, es mag glänzen und schillern, für andere Licht und Wärme geben, um bald Platz für das nächste Sonnenspiegelteilchen zu machen.

Danke euch, ihr lieben Museriche, Mitkünstler und Mitmusiker vom STILLER BEOBACHTER KOLLEKTIV und wir treffen uns bald wieder im Resonanzraum der Seele.

ZYKLUS DER LIEDER

Mit diesem Gedicht und einer Reiseskizze, ich nenne diese Ausdrucksform auch LIEDER, hat dieser Zyklus 2014 begonnen. Elf Jahre später habe ich mich entschlossen, um den Zyklus neu zu beleben, die über 100 Lieder, die bisher nur  als Texte existieren, in Form von Zeichnungen und Musikstücken ein weiteres mal in die Herzen zu schicken, die dafür zufällig oder ganz bewusst auf Empfang stehen.

Gleichzeitig werde ich mir an Rabea Müllers Mut (siehe Buchtipp in der STRANDBAR) ein Beispiel nehmen und aus diesen Arbeiten auch ein Buch entstehen lassen. Keine Ahnung, wie lange es dauern wird, aber der Anfang sei hiermit gemacht.

Bis dahin wünsche ich euch viel Freude und ein täglich Quantum Sonnenwärme für all die Dinge, die ihr im Begriff seid zu tun und wirklich tun möchtet, nicht, weil ihr müsst oder meint, es zu müssen.

Zu dem "salzburger überflieger" (aufgezeichnet in Salzburg, am 08.12.2014) gibt es auch eine Geschichte, die sich bei mir ins Gedächtnis gebrannt hat. Das Lied ist 2014 bei einem unserer vielen Salzburg-Besuche entstanden, als mein Mann noch reisen und auf eigenen Füßen unzählige Kilometer mit mir gemeinsam wandern konnte. Auf dem Mönchsberg in Salzburg kann man auch an warmen Dezembertagen draussen in der Sonne sitzen, zeichnen und wunderbar spazieren gehen. Bei einem dieser Spaziergänge haben wir ein betagtes Ehepaar mit ihrer Labradordame getroffen, die trotz kompletter Blindheit durch eine Erbkrankheit, fröhlich durch die Gegend sprang und schnuffelte und uns begrüßte, als seien wir alte Freunde. Ins Gespräch mit den Hundebesitzern gekommen, berichteten sie uns von ihrem Gram über die Erblindung des geliebten Hundes und dem Wunsch, diesem durch eine neuartige Therapie, die die Tierklinik in München erprobte, wieder zur Herstellung der Sehkraft zu verhelfen. Sie wollten keine Kosten und Mühen scheuen und da wir in München beheimatet sind und die Leute und besonders ihren Hund sympathisch fanden, freundeten wir uns an und versuchten sie, bei ihrem Vorhaben zu unterstützen. Einzig und allein den Hund schien seine Erblindung nicht zu stören oder sein Hundeleben ernsthaft in Mitleidenschaft zu ziehen. Aus der "Heilung" der Augen des Labradors wurde nichts, aber es war schön, wie seine "Besitzer" langsam heilen konnten und sie die Akzeptanz der Blindheit ihrer Hündin letztendlich zu mehr Entspanntheit und Lebensfreude führte.

Verblüfft muss ich heute feststellen, dass es mir mit der Erkrankung und daraus folgenden schweren Behinderung meines Mannes ganz ähnlich ging. Es wird Zeit für mich, einfach wieder die Sonne zu geniessen und die Dinge zu akzeptieren, wie sie nun mal sind.